Drahtesel-Langfinger immer dreister: So schützen Sie Ihr Fahrrad richtig
Fahrräder sind bei Langfingern ausgesprochen beliebt: Der Fahrraddiebstahl ist in der offiziellen polizeilichen Kriminalitätsstatistik 2011 die Straftat mit der zahlenmäßig höchsten Zunahme – mit einem Plus von über 22.000 Fällen. Der richtige Schutz für das Fahrrad wird deswegen immer wichtiger.
Darauf weisen die Experten von ERGO hin.
Das Schutzniveau steht und fällt in der Regel mit einem stabilen Schloss. Zwar ist das teuerste nicht immer das beste. Billige Schlösser aus dem Sonderangebot haben aber – selbst wenn sie äußerlich hochwertig anmuten – versierten Langfingern meist nicht viel entgegen zu setzen. Beim Kauf lohnt es sich daher, auf solide Qualität zu achten: “Eine wertvolle Orientierung bieten verschiedene Qualitätssiegel”, so die Experten von ERGO. “Bei Schlössern, die das Prüfzeichen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) oder der VdS Schadenverhütung tragen, können Radfahrer bedenkenlos zugreifen.”
Da auch das beste Schloss nicht verhindern kann, dass das wertvolle Bike einfach weggetragen wird, sollten stolze Fahrradbesitzer zudem unbedingt eine einfache Faustregel befolgen: “Anschließen statt Abschließen”. Das bedeutet: Das Schloss sollte immer den Rahmen mit einem Fahrradständer oder anderen fest verankerten Objekten verbinden. Aber nicht nur das “Wie”, sondern auch das “Wo” ist bei der Fahrradsicherung entscheidend, wie die ERGO Experten wissen: “Vermeiden Sie, Ihr Fahrrad an abgelegenen Stellen zu parken. Wählen Sie unterwegs nach Möglichkeit öffentliche Plätze, die abends noch gut beleuchtet sind. Zuhause steht das Fahrrad am sichersten im Keller, der zur Sicherheit immer abgeschlossen sein sollte.”
Codierung und Registrierung nutzen
An die tausend Fahrräder werden pro Tag in Deutschland gestohlen – nur jedes Zehnte davon findet den Weg zurück zu seinem Besitzer. Entscheidend für die erfolgreiche Wiederbeschaffung ist dabei oft das Vorliegen unverwechselbarer Merkmale. Die ERGO Experten empfehlen Fahrradbesitzern deshalb gleich aus mehreren Gründen, ihre Drahtesel offiziell zu codieren oder zu registrieren: “So kann die Polizei gezielt nach dem Diebesgut suchen und schon bei einer einfachen Polizeikontrolle schnell herausfinden, ob es sich um ein gestohlenes Fahrrad handelt. Außerdem erschwert die Kennzeichnung Langfingern den Wiederverkauf. Taucht das Rad erst längere Zeit später einmal wieder auf, beispielsweise im Fundbüro, kann der Besitzer zudem schnell und zweifelsfrei nachweisen, dass es sich um sein Eigentum handelt.” Bei der Registrierung wird ein schwer entfernbarer Aufkleber am Fahrrad angebracht; die Codierung ist noch beständiger und erfolgt als sichtbare Prägung auf dem Rahmen in Form eines personenbezogenen, verschlüsselten Codes. Dieser ist, zusammen mit der Angabe des Eigentümers, in einer Datenbank der Polizei hinterlegt. So genügt bei beiden Verfahren eine einfache Abfrage, um die Übereinstimmung von Rad und Radler zu prüfen. Die Codierung nehmen Fahrradhändler, Fahrradclubs oder die Polizei gegen eine geringe Gebühr vor, die Registrierung ist in der Regel kostenlos bei jeder Polizeidienststelle möglich.
Bei Diebstahl gut versichert
Wer darauf hofft, sein gestohlenes Fahrrad automatisch immer von der Hausratversicherung ersetzt zu bekommen, erlebt mitunter eine Enttäuschung: Denn der einfache Diebstahl ist in deren Leistungsumfang in der Regel nicht enthalten. Hausratversicherer wie ERGO bieten aber sinnvolle Erweiterungen an, die dann auch das geliebte Velo mit einschließen. “Achten Sie allerdings darauf, dass der zusätzliche Fahrradschutz eine 24-Stunden-Deckung hat”, raten die Experten von ERGO. Dann ist das Fahrrad nämlich auch geschützt, wenn der Eigentümer es abends einmal nicht in den abgeschlossenen Fahrradkeller stellt. Für Vielfahrer oder für Besitzer besonders teurer Velos gibt es noch eine andere Möglichkeit, um den Fahrradschutz zu erweitern: Die spezielle Gegenstandversicherung. Sie bietet ähnliche Leistungen wie die “Vollkaskoversicherung” für das Auto – zum Beispiel schützt sie bei Schäden durch Vandalismus, Herunterfallen oder Zusammenstoß. Radurlauber sollten hingegen über einen erweiterten Reiseschutz nachdenken, empfehlen die Experten: “Manche Versicherer, etwa die ERV (Europäische Reiseversicherung), bieten spezielle Fahrradversicherungen für das In- und Ausland an. Damit ist das Fahrrad auf Touren verlässlich abgesichert, unter anderem auch gegen Diebstahl.” Fahrradbesitzer sollten sich vorsorglich zudem selbst für den Fall eines Verlusts wappnen: Sinnvoll ist etwa, wichtige Daten wie Rahmennummer, Typ, Marke und Farbe gleich beim Kauf in einem Fahrradpass zu notieren, um die Angaben im Fall des Falles für Polizei und Versicherung zur Hand zu haben. Die Daten aus dem Fahrradpass helfen dann bei der Formulierung einer Diebstahls- und Schadenanzeige. Und sparen allen Beteiligten Zeit: Denn die Anzeigen sollten unverzüglich und vollständig erfolgen, sobald der Diebstahl des Fahrrads entdeckt wird.
QUELLE: ERGO