Gefahr auf der Autobahn: Keine Regenpause unter einer Brücke
Zweiradfahrer dürfen bei Regen keinen Schutz unter Brücken suchen und auf der Standspur der Autobahn warten, bis der Niederschlag aufhört.
Davor warnen ARAG Experten.
Das Einsetzen eines Regenschauers ist auch für einen Motorradfahrer kein zwingender Notfall, der ein Halten auf der Standspur der Autobahn rechtfertigt. Kommt es dabei zu einem Unfall, muss der Motorradfahrer damit rechnen, dass ihm eine Mitschuld angerechnet wird.
Die ARAG Experten verweisen in diesem Zusammenhang auf einen konkreten Fall, in dem eine Mithaftung des Bikers dennoch verneint wurde. Er hatte unter der Brücke auf das Ende des Schauers gewartet, als eine Autofahrerin aufgrund des starken Regens die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor und von der Straße abkam. Sie erfasste den unter der Brücke wartenden Biker. Während die Vorinstanz ihm eine Mitschuld von 25 Prozent zusprechen wollte, argumentierte das Oberlandesgericht Celle: Zu dem Unfall wäre es auch gekommen, wenn der Biker in gleicher Höhe gefahren wäre, weil die Frau allein aufgrund eines Fahrfehlers bzw. zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen war. Dementsprechend kann ihm keine Mitschuld am Unfall gegeben werden. Zwar hatte der angefahrene Motorradfahrer in diesem Fall Glück, doch die Verkehrsrechtsexperten weisen Biker ausdrücklich auf das Verbot hin, die Standspur unter Brücken zu nutzen, um auf besseres Wetter zu warten.
OLG Celle, Urteil vom 22.02.2002, Aktenzeichen 14 W 48/01
QUELLE: lifePR / ARAG SE