Richtiges Heizen und Lüften: Das hilft gegen Schimmel im Haus
Mit Beginn der Heizsaison zieht in vielen Häusern und Wohnungen wieder ein unbeliebter Mitbewohner ein: Schimmel. Fast 15 Prozent der Deutschen haben in ihrer Wohnung ein Problem mit Feuchtigkeit, hat eine aktuelle Umfrage des statistischen Bundesamtes ergeben. Und mit der Feuchtigkeit “schleicht” sich oft auch der Schimmel ins Haus.
Was Hausbesitzer gegen Schimmel tun können, erklärt Energieberater Torsten Dzeik vom Ratgeberportal www.Energie-Fachberater.de.
In der kalten Jahreszeit bleiben Fenster und Türen meistens geschlossen, damit es drinnen wohlig warm wird. Das macht aus Gründen der Energieeinsparung auch Sinn. Die Feuchtigkeit, die schon allein durch Wohnen, Kochen und Duschen entsteht, muss aber dennoch aus dem Haus. Auch wenn es niemand mehr hören kann: Richtiges Heizen und Lüften ist das A und O und die beste Vorbeugung gegen Schimmel im Haus. “Mehrmals täglich stoßlüften, um Feuchtigkeit aus den Wohnräumen abzuführen, die Türen zu unbeheizten Räumen schließen, Möbel nicht zu dicht an die Außenwände rücken, damit die Luft dahinter zirkulieren kann – das sind die grundlegenden Dinge, die wirklich jeder, egal ob Hausbesitzer oder Mieter, berücksichtigen kann”, so Energieberater Torsten Dzeik, der eine Zusatzausbildung zur Fachkraft für Sanierung von Schimmelpilzschäden (TÜV) absolviert hat und regelmäßig Hausbesitzer bei Problemen mit Schimmel berät. Drei bis viermal täglich sollten die Fenster für einen Luftaustausch komplett geöffnet werden. Das halten die Gerichte übrigens auch bei berufstätigen Mietern für machbar.
Vor allem nach Sanierung auf Lüftung achten
Regelmäßiges Lüften ist vor allem nach einer Sanierung angebracht. “Bei Altbauten funktioniert die Lüftung oft ungewollt durch undichte Fenster, Türen oder Dächer. Deshalb sind auch die Energieverluste so hoch. Bei der Sanierung wird dann auf eine luftdichte Bauweise geachtet”, erklärt Dzeik. Die Feuchtigkeit, die vorher unbemerkt abgezogen ist, muss nach der Sanierung ganz bewusst durch regelmäßiges Lüften abgeführt werden. Hier sieht der Schimmelexperte noch großen Informationsbedarf: “Jeder Handwerksbetrieb sollte bei einer Sanierung auf ein entsprechendes Lüftungskonzept hinweisen. Und auch die Hausbesitzer sind gefragt. Sie informieren sich am besten bei den Handwerksunternehmen und einem Energieberater, was nach der Sanierung zu beachten ist, und sollten diese Informationen auch an eventuelle Mieter weitergeben”, so die Empfehlung des Energieberaters.
Bei Bauschäden muss der Fachmann ran
Undichte Dächer, feuchte Wände oder Fundamente, Fäulnis in Fensterrahmen oder Fußböden: Hier können die Bewohner noch so viel lüften – gegen den Schimmel werden sie nichts ausrichten. Denn bei solchen Bauschäden muss zuerst die Feuchtigkeitsursache beseitigt werden. “Das ist ein klarer Fall für einen Fachmann”, weiß Torsten Dzeik. Denn nicht nur der Feuchtigkeitsschaden, auch Schimmelbefall muss fachgerecht saniert werden, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. In diesem Zusammenhang warnt der Energieberater auch vor einer Schimmelbeseitigung im do-it-yourself-Verfahren: “Schimmel im Haus niemals eigenständig mit Spachtel, Besen und chlorhaltigen Schimmelsprays ungeschützt zu Leibe rücken! Denn das ist für Gesundheit noch viel gefährlicher, als der Schimmel selbst.”
Die Brancheninitiative “Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel” wurde durch die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit dem Label “Good Practice Energieeffizienz 2010” ausgezeichnet. An mehr als 1.500 Standorten bieten Energieberater eine kostenlose, unverbindliche Erstberatung sowie auf Wunsch die Erstellung eines bedarfsorientierten Energieausweises an.
QUELLE: Brancheninitiative “Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel” (www.energie-fachberater.de)